Ein Pärchen Graugänse zieht am WGH ein!

Im Januar dieses Jahres hat der WGH Zuwachs in Form eines Pärchens Graugänse bekommen. Die Gänse wurden von Herrn Prof. Siegfried Becker, langjähriger Gänsezüchter und -experte sowie kürzlich neu in den Vorstand der Stiftung für Geflügelwissenschaften gewählt, zur Verfügung gestellt. Bei dem Grauganspärchen handelt es sich um Jungtiere aus dem letzten Jahr. Beide gehören der Nominatform der westeuropäische Graugans Anser a. anser an, die bei uns in Deutschland als Wildform vorkommt.

Die Graugans gilt als der wilde Vorfahre fast aller unserer Hausgansrassen, ausgenommen der Höckergans. Man geht davon aus, dass die Graugans im 2. Jahrtausend vor Christus in Ägypten domestiziert wurde (Benecke, 1994).

Durch den Einzug der Graugänse werden am WGH nun alle Wildformen des Hausgeflügels: Gänse, Hühner, Tauben und Enten, gezeigt. Bereits seit einigen Jahren werden Bankivahühner, Felsentauben und Stockenten gehalten. Durch die Haltung der Wildformen wird zum einen die Sparte Ziergeflügel repräsentiert, zum anderen sind diese Arten eine Bereicherung unserer Führungen. Vor allem im Rahmen der Kinderführungen können den Kindern anhand der Domestikationsgeschichte, vom Wildtier zum Haustier, Lerninhalte vermittelt und so besser verstanden werden. Auch so mancher Erwachsener staunt nicht schlecht, welch ein Rassenreichtum aus der schlichten Felsentaube entstanden ist oder, dass das Bankivahuhn der Vorfahre unserer Großhuhnrassen sein soll.

Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten der Wildtiere, fühlen sich die Graugänse nun sehr wohl. Wie die anderen bei uns gehaltenen Wildtierarten präsentieren sie sich doch deutlich scheuer als das Hausgeflügel. Gerade das macht sie sehr interessant für Verhaltensbeobachtungen im Rahmen des Aufgabenschwerpunkts Verhaltensforschung des WGHs. So soll zukünftig ein Beobachtungsprojekt durchgeführt werden, inwieweit sich die Wildtierarten von unseren Haustierarten unterscheiden oder Gemeinsamkeiten aufweisen.

Wir möchten uns herzlich bei allen Züchtern bedanken, die dem WGH Bruteier und Tiere zur Verfügung gestellt haben und uns immer wieder unterstützen.

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